Die meterspurige Dampflok 99 7203 
(bad. C)

Für die meterspurige Bahn Mosbach - Mudau ließ die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn im Jahr 1904 vier Dreikuppler bei Borsig bauen. Diese sahen äußerlich der pr. T3 ähnlich. Die vier Loks waren stets auf ihrer angestammten Strecke verblieben, die bis zur Übernahme durch die DRG am 1.5.1931 von der DBEG betrieben wurde, die damals auch die spätere Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Bestand hatte.

Erst 1964 wurden die mittlerweile 60-jährigen Dampfloks abgestellt. Ihre Nachfolge traten die Dieselloks der BR V52 an. Die AVG kaufte die 99 7203 (+ 26.10.64) im Jahr 1965 als Bauzuglok für die Umspurung ihres Meterspurnetzes, die 99 7203 war vor allem beim Abbau des Ittersbacher Streckenastes eingesetzt. Danach wurde die Lok nicht verschrottet, sondern wurde zunächst im ehemaligen Gaswerk Karlsruhe für eine museale Erhaltung hinterstellt. Übrigens wurde keine der vier badischen C's verschrottet, alle blieben der Nachwelt erhalten. In der zweiten Hälfte der 70er Jahre gelangte die 99 7203 als Leihgabe zum DGEG-Schmalspurmuseum in Viernheim. Von dort kam die Lok im Jahr 1986 zu den Ulmer Eisenbahnfreunden, wiederum als Leihgabe der AVG. In jahrelanger Aufarbeitung wurde sie für die ehemalige WEG -Strecke Amstetten - Oppingen (früher bis Laichingen) betriebsfähig hergerichtet und ist dort seit Juli 1990 erfolgreich im Einsatz.

Die meterspurige Dampflok "2s"

Nach 25 Jahren "Exil" ist die letzte WEG-Schmalspurdampflokomotive der Strecke Amstetten- Laichingen am 12.10.02 wieder in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Vorausgegangen waren lange Verhandlungen mit dem Fahrzeugmuseum Marxzell der Familie Reichert, die mit Verladung und Transport nach Amstetten nun ein gutes Ende genommen hatten.

Die 1901 mit der Fabriknummer 4871 nach Amstetten gelieferte Lokomotive gehörte zu einer Serie von 4 Lokomotiven, die die WEG für Ihre im Bau befindlichen Strecken Amstetten-Laichingen und Gaildorf-Untergröningen bei der Firma Borsig in Berlin-Tegel bestellt hatte.

Nach Abänderung des Gaildorfer Bahnprojektes auf eine Ausführung in Normalspur wurden die dafür vorgesehenen Loks anderweitig untergebracht: Eine kam als 3s nach Laichingen, die vierte wurde an die KWStE für die Strecke Nagold-Altensteig verkauft.

Die an die preußische T3 angelehnten Schmalspurlokomotiven standen in Ausstattung und Ausführung ihren normalspurigen Schwestern um nichts nach: Ein geräumiges Führerhaus, die Ausrüstung mit Westinghouse Druckluftbremse ab Werk und ein Laufwerk mit Dreipunktabstützung lassen die elegante, langgestreckte Maschine im Vergleich zu anderen Schmalspurdampflokomotiven dieser Zeit komfortabel erscheinen.

Mit Einführung des Triebwagenbetriebes schieden die Lokomotiven nach über 50 Jahren aus dem Dienst aus. Die Lokomotiven 1s und 3s wurden 1956 verschrottet, das Fahrwerk der 3s diente als Fahrwerk für einen Schneepflug. Einzig die 2s wurde noch als Reserve aufgehoben und absolvierte ihre letzte Fahrt zum 60-jährigen Bahnjubiläum am 1. Oktober 1961.

Dank des Engagements von Heimatfreunden blieb die 2s aber erhalten und wurde im Laichinger Lokschuppen hinterstellt. Pläne der Stadt Laichingen, die nun von der WEG geliehene Lokomotive unter Dach im Heimatmuseum unterzubringen scheiterten dann aber an der Höhe der Tordurchfahrt...

Notgedrungen entschloss man sich, die Lokomotive als Denkmal bei der Tiefenhöhle aufzustellen; Im Rahmen eines kleinen Festumzuges wurde die Lok am 20. Juni 1964 dort aufgestellt.

Ungeschützt der rauen Witterung ausgesetzt und von Kindern als Spielgerät genutzt, verkam die Maschine dort aber zusehends.

Eine Lösung glaubte man 1977 in der Abgabe an das Fahrzeugmuseum der Familie Reichert gefunden zu haben - nach 13 Jahren Denkmalsdasein wurde die schon arg ramponierte Maschine am 21. Juli 1977 nach Marxzell abtransportiert.

Doch auch dort kam die Maschine nicht unter Dach. Wohl wurde ein Platz für die Lok in einem Hallenneubau fest eingeplant, doch kam es nicht zur Unterstellung dort. Eine äußerliche Sandstrahlaktion und Neulackierung konnte den Eindruck der Lok zwar ein wenig verbessern, die Witterung nagte unter dem Blech aber weiter.

Jahrelanges Nachfragen nach der weiteren Zukunft der Lok brachten zunächst ein zögerliches "Wenn wir sie hergeben dann nur dorthin wo sie herkommt." und dann wiederum einige Jahre später wurde man sich einig.

Allein für eine optische Aufarbeitung als rollfähiges Schaustück müssen bereits fast alle Blechteile erneuert werden. Hierfür erhoffen sich die Alb-Bähnler zunächst technische Unterstützung aus der Region: Von der Nach- bzw. Neuanfertigung fehlender Teile in Lehrwerkstätten bis zu Materialspenden reicht die Wunschliste.

Die meterspurige Diesellok D8 vom Typ L18h

Über diese dreiachsige (Schmalspur-)Diesellok für Rangier- und Reservedienste verfügt der Verein seit Herbst 1992. Die Maschinen waren auf der Schlackenbahn der Rohhütte Helbra ("August-Bebel-Hütte" in Helbra zugehörig zum VEB Kupferkombinat "Wilhelm Pieck", Eisleben) in einem 12-Maschinen-Lokpark mit dem Abtransport der Kupferschlacke von den Hochöfen zur Schlackenhalde beschäftigt. Es dürften dazu 4 bis 6 Loks rund um die Uhr im Einsatz gewesen sein.

Die Loks wurden bei der Lokfabrik "23. August" in Bukarest (Rumänien) gebaut. Das mit einem "Roman"-Motor (MAN-Lizenznachbau) ausgestattete Fahrzeug entstand 1986 als Typ L18h. Bei der Beschaffung der Maschinen mußte vor allem das eingeschränkte Lichtraumprofil der Portaldurchfahrten am Schlackenofen in Helbra beachtet werden. Im wahrsten Sinne des Wortes "passende" Lokomotiven hatte nur die Lokfabrik 23. August im Programm, die in 4 Exemplaren nach Polen und in 86 Exemplaren an Plantagenbahnen geliefert worden sein soll.

In Deutschland hat solche Loks noch die DB AG auf der Inselbahn Wangerooge 
[Baujahr 1990, Rohhütte Helbra L18H-009 + L18H-010].

Bei diesem zur Zeit wohl jüngsten Fahrzeug einer Museumseisenbahn handelt es sich übrigens um die erste Diesellokomotive auf der von Amstetten ausgehenden Schmalspurbahn! Zur Zeit des WEG-Betriebes gab es hier nämlich nur Dieseltriebwagen.

Bei Ausfall der Dampflok und für Bauarbeiten - aber auch für gebuchte Sonderzüge - steht diese Lok seit ihrer Abnahme im Sommer 2007 zur Verfügung.

Die meterspurige Diesellok D6 vom O&K-Typ MV8

Orenstein und Koppel lieferte weitere Maschinen des Typs MV 8 in Spurweite 785 mm an die Rhein-Sieg-Eisenbahn 
(3 Stück) und wieder in Meterspur an die Hohenlimburger Kleinbahn (5 Stück).

Zum Wandel der Traktionsart von Dampf- auf Dieselbetrieb beschaffte die Wandsbeker Industriebahn im Jahre 1957 von Orenstein und Koppel zwei Diesellokomotiven des Typs MV8. Die Maschinen waren in Doppeltraktion (d.h. von einem Führerstand aus) zu fahren. Ihr Einsatzgebiet war die Zustellung von auf Rollwagen aufgerollten Normalspurwagen in die Industrieanschlüsse in Wandsbek. Die Betriebsnummern lauteten 2 und 3.

Mit Einstellung des Betriebes der Wandsbeker Industriebahn am 30. Juni 1966 wurden beide Lokomotiven an die Steinhuder Meer-Bahn verkauft. Dort liefen beide Lokomotiven unter den Nummern 101 und 102 bis zur Einstellung der Bahn 1971.

Beide Lokomotiven fanden neue Käufer: Die Lokomotive 102 wurde von der STRABAG für den Hafenausbau in Lomé (Togo) erworben und dort zuletzt 1989 in desolatem Zustand gesichtet.

Die Lokomotive 101 wurde von den Appenzeller Bahnen erworben und im Rangierdienst als Tm 2/2 Nr. 501 im Bahnhof Appenzell eingesetzt. Obwohl die Lokomotive erst im Jahre 1989 eine gründliche Revision erhalten hatte, wurde sie mit dem Rückgang des Güterverkehrs Ende der 90er Jahre mehr und mehr entbehrlich, so dass sie 2007 von den Appenzeller Bahnen im Depot Gais abgestellt wurde.

2009 konnten die Ulmer Eisenbahnfreunde e.V. die Lokomotive erwerben. Nach Hauptuntersuchung mit Anpassung der Zug- und Stossvorrichtungen soll sie im Streckenunterhalt eingesetzt werden.

Der meterspurige Dieseltriebwagen T34

Das in Amstetten verwahrte, buckelige Schienenfahrzeug ist ein ehrwürdiger Veteran mit bewegter Geschichte: Als die Waggonfabrik Wismar 1937 den Triebwagen zusammennietete, war keine Rede von einem Einsatz auf der Alb. Das elegante, für den leichten Personenverkehr konstruierte Fahrzeug war für das Netz der "Euskirchener Kreisbahn" (EKB) nach Liblar, Zülpich und in Richtung Bad Münstereifel bestellt worden. Im Jahr 1949 erfolgte die Verlagerung des zuvor als T 1 betriebenen Triebwagens in den Norden zur Kleinbahn Bremen-Tarmstedt. Dort wurde er als T 4 in die bestehende Flotte von drei ähnlichen Triebwagen integriert. Aufgrund der Einstellung des Betriebs auf dieser Strecke im Jahr 1956 wurde das Fahrzeug gemeinsam mit seinem Bruder T3 in die schwäbische Höhenluft veräußert, wo beide auf der ehemaligen WEG-Nebenbahn Amstetten-Laichingen zum Einsatz kamen. Der T 34 wurde zunächst unverändert eingesetzt, erfuhr jedoch im Jahr 1960 einen grundlegenden Umbau. Dabei wurde der Wagenkasten mit großen, abgerundeten Fenstern modernisiert und eine stärkere Motorenanlage eingebaut, die ihm künftig als Schlepptriebwagen das Ziehen von Güterwagen ermöglichte. Dazu wurden auch neue Drehgestelle installiert und am Wagenende eine Dachkühleranlage untergebracht. Außerdem wurden hochgesetzte Puffer und Kupplungen entsprechend der Normalspur eingebaut, sodass die aufgebockten Wagen direkt mit dem Triebwagen verbunden werden konnten.

Der T 34 erfüllte noch zwei Jahrzehnte lang die Funktion des Betriebes auf der Laichinger Bahn, bis er 1981 durch einen anderen stärkeren Triebwagen ersetzt wurde. Im weiteren Verlauf wurden verschiedene Komponenten wie Motoren, Getriebe und Führerstände demontiert, da diese als Ersatzteile für andere Triebwagen genutzt wurden. Nach Aufgabe des Bahnbetriebes seitens der WEG verblieb das Fahrzeug in Laichingen, bis es von der UEF übernommen wurde. Nach Abtransport über die Straße wurde der T 34 in Amstetten gewendet aufgegleist, sodass die Seite mit dem Gepäckabteil nun in Richtung Oppingen zeigt.

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